Viszerale Osteopathie


Der Begriff „viszeral“ stammt aus dem Lateinischen („viscera“) und bedeutet so viel wie „Organe“ oder „Eingeweide“. Der Therapeut nutzt die viszerale Osteopathie um Störungen und Erkrankungen der inneren Organe, Blutgefäße und des vegetativen Nervensystems zu behandeln. Zu Beginn der Behandlung ertastet er zunächst die Beweglichkeit der Organe zueinander sowie zu den umliegenden Faszien (umhüllendes Bindegewebe). Mit der viszeralen Osteopathie kann der Therapeut herausfinden, welche Organe in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Durch sanfte, geführte Druck- und Gleittechniken, die für den Patienten kaum spürbar sind, kann er dann krankhafte Mechanismen auflösen, die Mobilität der Organe wiederherstellen und so die Selbstheilungskräfte fördern. 

 

Die viszerale Osteopathie eignet sich zur Behandlung sämtlicher Beschwerden und Erkrankungen der inneren Organe. Da sie die Beziehung zwischen Organen und Bewegungsapparat herleitet, gewinnt die Methode als Teil der ganzheitlichen Osteopathie immer mehr an Bedeutung. 

 

Definition nach der Deutschen Gesellschaft für Osteopathische Medizin (DGOM e.v.):

„Bei der visceralen Osteopathie werden Spannungsänderungen an inneren Organen sowohl in ihrer Eigendynamik als auch im Organverbund ertastet und behandelt. Innere Organe sind durch Faszien und Bänder befestigt und beweglich. Bei Verspannungen dieser Faszien wird die Beweglichkeit der Organe beeinträchtigt. Dadurch können Funktionsstörungen der Organe selbst entstehen und über Reflexe auch Störungen am Skelettsystem auftreten. Bei der visceralen Osteopathie werden die Verspannungen der Bänder gelöst. Dadurch wird die physiologische Funktion der inneren Organe unterstützt.“

 

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin (DGOM e.V.) (Abruf: 10/2012)

Hermanns, W.: GOT – Ganzheitliche Osteopathische Therapie. Haug Verlag, Stuttgart 2012

Jean-Pierre Barral: Lehrbuch der Viszeralen Osteopathie. Urban & Fischer Verlag, München 2002